Sommer, Sonne, Sonnenschein

Man konnte fast annehmen, dass das Wetter extra wegen unserer Vereinsfahrt nochmal eine Schippe nachlegte und Mitte September für richtiges Sommerfeeling sorgte. Auf jeden Fall kam es unseren Wanderambitionen an diesem Wochenende sehr entgegen, sorgte es doch auch in den Höhenlagen des Thüringer Waldes für angenehme Temperaturen.

Aufgrund der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie traten wir in diesem Jahr die Vereinsfahrt nur mit einem recht kleinen Aufgebot an. Fünfundzwanzig Teilnehmer ließen sich nicht durch die äußeren Umstände beirren und nutzen die Gelegenheit, ein Wochenende mit anderen Vereinsmitgliedern im Hotel Heubacher Höhe in Masserberg OT Heubach zu verbringen. Und so wie die Resonanz bei mir ankam, hat es keiner bereut.

Nach der individuellen Anreise kamen wir alle zum Abendessen zusammen. Hier hatten wir sogar das Glück, dass das Hotel für unsere Reisegruppe die Kräuterstube, einen kleinen abgetrennten Saal, für die gesamten Mahlzeiten reserviert hatte. Somit konnten wir hier etwas „unter uns“ sein. Zur allgemeinen Freude durften wir am Freitag hier auch unseren, fast schon obligatorischen, Spieleabend durchführen. Hier hatten wir sogar unsere eigene Bedienung (was will man mehr). Somit konnten wir also unseren ersten Tag in angenehmer Atmosphäre ausklingen lassen.

Nachdem wir uns am Samstag ausgiebig am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, versammelten wir uns dreiviertel Neun vor dem Hoteleingang, um uns auf „Schusters Rappen“ zu machen. Als ersten Teil unserer Wanderung begaben wir uns auf den Rennsteigplanetenweg. Dieser startet bei der kleinen Sternwarte des nahegelegenen Schullandheims. Neben der Sternwarte ist eine Info-Tafel zur Sonne zu finden. Im weiteren Verlauf folgen dann die Planeten unseres Sonnensystems. Sie wurden so angeordnet, dass man sich beim Wandern in die Fußstapfen des Sonnenlichts begibt, da man hier die Planeten zeitlich analog zum Sonnenlicht im realen Sonnensystem passiert. Als letzter Planet ist am Wanderparkplatz Masserberg der Uranus zu finden. Dies liegt vermutlich daran, dass beim Aufstellen der Infotafeln dem Pluto noch sein Status als Planet aberkannt war, doch es macht den Rennsteigplanetenweg keineswegs weniger interessant. Bevor wir die letzte Infotafel erreichten, legten wir am Fürst-Karl-Günther-Denkmal (siehe Bild) eine Rast ein. Hier konnten wir uns unter blauem Himmel stärken und nebenbei die gute Aussicht genießen.

Diese Stärkung war auch nicht unangebracht, gab es doch nun erst einmal die Steigung zum Eselsberg zu bewältigen. Hier erwartete uns das nächste Ziel unserer Wanderung, die Rennsteigwarte. Die Meisten nahmen die vielen Treppen in Kauf, um sich hier eine Rundumsicht auf den Thüringer Wald zu verschaffen. Für die Kinder gab es auf dem anliegenden kleinen Spielplatz noch Gelegenheit sich etwas Abwechslung zum Wandern zu verschaffen. Nach dem Eselsberg ging es dann leicht bergab, sodass der restliche Weg zum Wirtshaus Werraquell Hütte keine große Mühe bereitete. Das Wirtshaus war außerordentlich gut besucht. Dennoch konnten wir, entgegen erster Befürchtungen, bei dem schönen Wetter draußen sitzen. Da die Speisen schon vorbestellt waren, brauchten wir jetzt nur noch zu warten, bis sie serviert wurden. In dieser Zeit konnten wir das erst 2019 wieder eröffnete Wirtshaus und dessen schön gestaltetes Umfeld etwas genauer betrachten. Und nicht nur dies hinterließ bei allen einen überaus positiven Eindruck. Auch die servierten Speisen gaben keinen Anlass zur Kritik und machten für alle diese Rast zu einem Genuss. Einzig die Biergläser trübten den überaus guten Eindruck ein wenig. Sie zeigten sich für unsere Tische zu kopflastig, sodass zwei davon im Verlauf unserer Rast das Zeitliche segneten und das Bier dorthin vergossen, wo es keiner haben wollte. Bevor wir unseren restlichen Weg antreten konnten, mussten wir noch etwas warten, bis wir den Obolus für die Bewirtung entrichten konnten.

Gut gestärkt ging es nun weiter bergab in Richtung Fehrenbach, einem weiteren Ortsteil von Masserberg. Dort angekommen bot eine kleine Quelle mit Wasserrad vor allem für die Jüngeren eine willkommene Abwechslung. Das Spielen mit Wasser hat eben seinen besonderen Reiz. Vor allem wenn das Wetter auch so gut mitspielt, wie an diesem Tag. An dieser Stelle verabschiedeten wir auch einen kleinen Teil unserer Wandergruppe, da der letzte Teil unserer Wanderung, der Aufstieg nach Heubach, keine kinderwagentauglichen Wege zu bieten hatte. Zuerst folgten wir hier dem Panoramaweg, auf dem nur eine recht moderate Steigung zu bewältigen war. Als wir diesen Weg verließen, wurde die Kondition noch einmal ordentlich gefordert. Vor allem von den Teilnehmern mit den kleineren Beinen wurde hier einiges abverlangt. Dennoch hielten sie in der Gemeinschaft außerordentlich gut durch. Nachdem wir den steilen Teil unseres Weges hinter uns gebracht hatten, machten wir auf einer kleinen Lichtung noch einmal Rast und gaben so allen die Möglichkeit, hier noch etwas zu verschnaufen. Kurz darauf zeigte ein „Naturspielplatz“ in Form von gefällten Bäumen ohne Rinde, dass durchaus noch Kraftreserven vorhanden waren. Doch nicht nur auf die Jüngsten übte dieser Spielplatz seinen Reiz aus. So ließ es sich auch unsere älteste Teilnehmerin nicht nehmen, auf dem Baumstamm zu balancieren und zu wippen. Gleich im Anschluss verließen wir den Wald und brauchten nun nur noch die letzte Anhöhe zu überwinden, bis wir unser Hotel erblickten.

Auch wenn unsere Ankunft weit hinter dem lag, was veranschlagt wurde, blieb noch genügend Zeit, um sich vor dem Abendbrot noch etwas frisch zu machen. Denn am Samstag hieß es pünktlich sein. Schließlich wartete bereits um neunzehn Uhr der nächste Punkt auf der Tagesordnung: Das gemeinsame Bowling. Und obwohl dies im Sportcenter auf der anderen Straßenseite stattfand, mussten wir keinen Fuß vor die Tür setzen. Das Hotel hat einen Gang, der unter der Straße hinweg direkt zum Sportcenter führt. So konnten wir gleich in Turnschuhen vom Hotel zum Bowling gehen. Aufgrund des recht knappen Zeitplans trafen die meisten Teilnehmer etwas verspätet beim Bowling ein, sodass wir nicht ganz pünktlich anfingen. Trotzdem war unsere Zeitrahmen fast perfekt. Als unsere Zeit um war, waren wir mit der letzten Runde eigentlich durch. Nur Ilona wurde um einen Wurf, den sie zusätzlich bekommen hatte, geprellt. Da unserer Bowling bereits um einundzwanzig Uhr beendet war, entschlossen wir uns, den restlichen Abend an der Hotelbar ausklingen zu lassen. Hier mussten wir einige Tische umstellen, um gemeinsam beisammen sitzen zu können. Dennoch saßen wir weiträumiger auseinander, als es am Vortag der Fall war. So blieb es zu Beginn nur bei Unterhaltungen. Erst die Idee, Lügenmax zu spielen, sorgte dafür, dass auch in dieser lockeren Runde reichlich Spaß bei Spielen aufkam und die Zeit wie im Flug verging.

Nun blieb nur noch das Frühstück und unser gemeinsames Wochenende war schon wieder zu Ende. Da sich aber alle sehr zufrieden über den Verlauf unserer diesjährigen Vereinsfahrt zeigten, wird sie sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben, sodass wir alle auch noch lange nach diesem Wochenende etwas davon haben :-)